Institut für Ästhetisches Handeln

oder: aus dem Leben ein Kunstwerk machen.

Das Institut für Ästhetisches Handeln leitet sich von zwei Hauptsträngen ab: von Beuys‘ Sozialer Plastik und von Michel Foucault mit seiner Bemerkung, „dass Kunst in unserer Gesellschaft zu etwas geworden ist, das nur Gegenstände, nicht aber Individuen oder das Leben betrifft. Dass Kunst etwas Gesondertes ist, das von Experten, nämlich Künstlern, gemacht wird. Aber könnte nicht das Leben eines jeden ein Kunstwerk werden?“

Ein weiterer wichtiger Gedanke ist der von Ernst Gombrich:

„Das Brechen der Eintönigkeit besteht nicht im Aufhören, sondern im Steigern des Gewohnten durch die Einführung eines neuen Interesses.“

Und genau das ist letztendlich der Wesenskern der ästhetischen Forschung am Institut: Die Suche nach einem neuen Interesse im Gewöhnlichem, im Alltäglichen und in der Eintönigkeit. Eine Suche nach dem DAZWISCHEN.

Selbstbestimmung steht dabei an oberster Stelle, ein Experimentieren mit sich selbst. Wir leben Kunst!

Die wahre Herausforderung am Institut ist es, sich durch Selbstsubversion den Spielregeln der Kunst und den Spielregeln der Machtsysteme zu entziehen, um den Tod, den Ärger, den Terror, die Lebensangst oder die Lebenslust in eigener Regie zu ersinnen.
In dem Essay von Wilhelm Schmid „Das Leben als Kunstwerk“, heisst es treffend: „Es sind die Künste, die einen Fundus an Sensibilität und Alterität für das einzelne Individuum wie auch für die gesamte Gesellschaft erarbeiten. Sie intensivieren die Wahrnehmung und produzieren Möglichkeiten des Andersseins und Anderslebens.“

Das Institut für Ästhtisches Handeln knüpft insofern am erweiterten Kunstbegriff an, als dass es Dinge und Menschen weder ein- noch ausschließt, sondern sich den Phänomenen gegenüber aufgeschlossen zeigt und so den integrativen Kunstbegriff lebt. Das Problem des kulturellen Ganzen von Kunst und Leben ist, um es mit den Gedanken des chilenischen Neurobiologen Humberto Maturana zu sagen, „kein Problem der Erkenntnis, sondern ein Problem des Gebrauchs und der Form der Erkenntnis, daher ein ethisch-ästhetisches Problem.“

Meinen Dank an: Michel Foucault, Wilhelm Schmid, Paolo Bianchi, Humberto Maturana, Ernst Gombrich und ganz besonders an Prof. Michael Lingner, dem ich das Institut für Ästhetisches Handeln widme.

Seminarzeiten: Ab dem 12. Juni 2013: jeden zweiten Mittwoch, 19 Uhr. Bitte telefonisch unter 0177 / 203 87 45 oder per E-Mail anmelden.

Die Seminare sind kostenlos. Getränke und eventuelle Speisen sind gegen Barzahlung erhältlich.