Die Erste Stuttgarter Kochbuchbibliothek – 1.SKB – ist keine Bibliothek im herkömmlichen Sinn! Man kann sich dort weder ein Buch ausleihen noch kann schnell ein Rezeptchen fotokopiert werden. Man bekommt Einsicht in etwa 1000 Kochbücher, aus denen die jeweiligen Rezepte abgeschrieben werden können. Kochbewegung gleich Schreibbewegung.
Vor allem aber ist die 1.SKB ein Ort der Kommunikation über das Kochen und des Austauschens von Rezepten. Aber es kann tatsächlich auch ein Rezept in der Küche der 1.SKB erkocht werden.
In einer Zeit, in der man den Köchen nur noch beim Kochen zuschaut, bietet die 1.SKB die Möglichkeit, spezielle (Koch)-Erfahrungen durch das miteinander Kochen nach Rezepten und durch freie Interpretation via Rezeptanalyse zu machen.
Im Vordergrund steht hier die Kochethik, die in die Lebenskunst mündet. Lebenskunst ist das ethische Konzept der Lebensführung nach dem Modell künstlerischer Gestaltung, in dem sich der Anspruch auf Selbstbestimmung und die Bereitschaft zur Selbstbeschränkung vereinbaren.
Dass man hier von einer Aktualität des Ästhetischen sprechen kann, ist offenkundig. Alles, was mit Kunst, gutem Leben, sinnlichem Genuss und den Fragen der Wahrnehmung zu tun hat, wird unter diesem Projekt zusammengefasst.
So gesehen ist die Erste Stuttgarter Kochbuchbibliothek eine konsequente Weiterentwicklung der im Jahre 2000 gegründeten Einzimmertafel St. Amour.